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Klaudia Frechen

Hoffnung?


Bild: ShonEjai auf Pixabay



Wenn Aliens auf diese Welt schauten, böte sich ihnen ein Bild, das an Lächerlichkeit nicht zu übertreffen ist. Oder an Peinlichkeit. Abscheulichkeit. Verrücktheit.


Nein, wir alle hier spielen nicht in der schlechtesten Soap oder Posse mit, die es je gegeben hat. Es handelt sich leider um nichts als die Wirklichkeit, die nackte, pure Wahrheit.

Und es tut mir in der Seele weh, dies zugeben zu müssen.

Dummerweise gehöre ich auch noch dieser Spezies an, die für diese grenzenlose Würdelosigkeit verantwortlich ist.

 

Ich muss gestehen, dass ich das Tun vieler Menschen nicht mehr verstehe und es auch gar nicht verstehen will. Ich hätte gerne Frieden, Freude und viele Eierkuchen, bitte schön.

Aber dieser Wunsch wird mir nicht erfüllt.

Was ich im Übrigen ziemlich unverschämt finde.

Dabei wäre es doch so einfach!


Oder nicht?

 

Warum muss Mann ein anderes Land dem Erdboden gleich machen und dabei die Vernichtung unzähliger Menschenleben, sowohl auf seiner Seite als auch auf der anderen Seite, in Kauf nehmen? Bombenfutter. Erfüllungsgehilfen grenzenlosen Wahnsinns.

Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich die Beantwortung dieser Frage gar nicht.

Ich bin da stur!

Diese ganze Gewalt ist mir einfach zu unmoralisch, zu unwürdig, unethisch, unmenschlich und noch vieles mehr, was mir gerade vor lauter Verzweiflung nicht einfallen will.

Ja, ich verzweifle an der Menschheit.

Wie kann ich auch nicht?

Denn bei diesem einen Mann, bei diesem einem Land, das das andere zerstört, bleibt es ja nicht.

Da werfen andere mit Bomben auf einander, weil ihnen die Religion des anderen nicht passt oder weil …

Wieder andere verbieten Frauen das Leben und noch andere schlagen Profit aus dem Elend von Menschen, die ihr Heil in der Flucht suchen und dabei elend ertrinken.

 

Überall, an allen Fronten herrscht Krieg.

Es gibt Schlachten, die mit Bomben geschlagen werden und solche, die auf Facebook, Insta oder Tiktok stattfinden. Es gibt Wortgemetzel während vieler Wahlkämpfe oder einfach so. Es gilt das Recht des Einzelnen. Solidarität wird zunehmend zum Fremdwort. ICH habe immer Recht.


So ist da dieser eine Mann, der sich im Wahlkampf benimmt, wie… ja wie was eigentlich? Gibt es dafür überhaupt ein Wort? Wie ein "Trumpel" halt. Und dennoch gibt es all die vielen Männer und Frauen, die diesen "Trumpel" wählen werden.

Für mich unvorstellbar nach allem, was er sagt und wie er handelt.

Er brüllt möglichst laut, möglichst großen Bullshit und möglichst viele Fake News in die Welt hinein und hofft darauf, dass er gehört wird.

Unglücklicherweise wird er das tatsächlich.

 

Jemand, der leise, weise und kluge Ratschläge gibt, geht im Moment in dieser unfassbaren Kakophonie allzu vieler Schreihälse unter.

Zu dieser Dissonanz trägt auch der Mann bei, der als der Reichste der Welt gilt. Er ist Meinung, mit seinem Geld alles kaufen zu können – auch die Demokratie.

Ich hoffe, sie wehrt sich erfolgreich gegen seine Übernahmeversuche und schlägt ihn in die Flucht.

 

Aber nicht nur die halbe Welt kann Missstimmung.

Deutschland kann das auch.

Hier besonders diese „In-Teilen-Nazis“, die keinen Tag vergehen lassen, ohne Unwahrheiten verlauten zu lassen, herum zu jammern, dass sie von der angeblichen Lügenpresse immer wieder und ganz und gar fälschlicherweise des Nazitums bezichtigt werden und die versuchen Deutschland zu spalten.

Seit neuestem gibt es da auch noch die Kostümfrau, die nichts unversucht lässt, um Bundespolitik auf Landesebene zu machen. Das ist die, die noch nicht mal so tut, als interessiere sie sich für die Landespolitik und die gerne den Krieg in der Ukraine durch Verhandlungen beenden haben möchte und sich dann aber die Rede des ukrainischen Präsidenten im Bundestag noch nicht mal anhört. Geht so verhandeln? Und überhaupt, warum glaubt sie, dass sie in der Position ist da etwas zu verhandeln?

 

Und dann machen die Ampel und andere Politiker auch noch so ein Tohuwabohu – als hätten wir nicht genug Sorgen wegen der ganzen verbalen und tatsächlichen Gemetzel.

 

Wo soll das nur alles hinführen?

All das laute Herumgebrülle scheint auf jeden Fall auf die Menschen hier zu Lande abzufärben. Auf Social-Media-Plattformen wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch gepöbelt, was das Zeug hält und das in einem Deutsch, das seinen Namen nicht verdient.

 

Ganz ehrlich: Manchmal möchte ich mich einfach in mein Bett legen, mir die Decke über den Kopf ziehen, um all das laute und bedrohliche Getöse nicht mehr hören zu müssen, das mir nicht nur auf die Nerven geht, sondern auch Angst macht. So ganz nebenbei ersticken diese Missklänge den Hilferuf unseres zurzeit noch so herrlich blauen Planeten, der doch so dringend erhört werden muss.

Aber da das genau das ist, was „Trumpel“, Mann, Kostümfrauen und „In-Teilen-Nazis“ sich wünschen, werde ich exakt das nicht tun. Ich werde mich nicht verkriechen. Nein!

 

Stattdessen folge ich dem Rat der großen und wunderbaren Margot Friedländer.

Sie, die morgen 103 Jahre alt wird, wird nie müde, uns alle dazu aufzufordern, nicht auf das zu schauen, was uns trennt. Wir sollten eher auf das schauen, was uns vereint und wir sollten vor allen Dingen, jedes Leben respektieren und die Verantwortung für das Menschsein übernehmen.

Sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass die Menschlichkeit überlebt.

Sie, die wirklich allen Grund hätte, nicht mehr an die Menschen zu glauben.

Wer bin ich, dass ich mich da im Bett verkriechen könnte?!

Ich für meinen Teil tue es ihr gleich und fange lieber schon mal an. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und übernehme Verantwortung für mein Menschsein, für Frieden, Freiheit, Demokratie und unseren blauen Planeten.

Ein Tropfen auf dem heißen Stein?

Ja, und wenn schon!

Viele Tropfen bilden eine Pfütze, viele Pfützen einen See und viele Seen ein gewaltiges, kraftvolles Meer.

 

42 Ansichten2 Kommentare

2 Comments


Guest
Nov 05

gut und wichtig...

Lg Wolfgang

Edited
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Guest
Nov 07
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Danke Dir! Klaudia

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